
By Elisabeth Reichart
By Elisabeth Reichart
By Reinhard Bicher
By Monika Tillert
By Hermann Peter Piwitt
Dass Hermann Peter Piwitt eine Frau erzählen lässt, in IchForm, ist gewiss eine Überraschung. Und sie gelingt! Vielleicht weil der Autor sich selbst und seine Geschlechtsgenossen, so aus ironischkomischer Perspektive in den Blick nehmen kann. Nach einer eher leidenschaftslosen Ehe, die durch den Unfalltod des Ehemannes ihr Ende gefunden hat (nicht unbedingt ein glückliches, genau genommen), scheint nun alles anders zu werden. Henrik, ein Schriftsteller, ist ins Leben der Erzählerin getreten.
Für die beiden nicht mehr ganz jungen Menschen bietet sich endlich die große probability, Waghalsiges zu riskieren, Phantasien auszuleben. Jeden second kosten sie aus, indem sie sich gänzlich einander hingeben. »Da wir aneinander verloren, verlor sich auch der Alltag in uns", wird sich die Erzählerin erinnern. Wenn nur dieser sonderbare Wunsch von Henrik nicht wäre, ein »Liebesbeweis", wie er es nennt. Hartnäckig hält er daran fest. Aber könnte er dessen Erfüllung überhaupt ertragen?
Piwitt zeigt sich einmal mehr als genauer Beobachter und virtuoser Erzähler zwischenmenschlicher Verstrickungen und leiser Momente. »Erbarmen" ist eine melancholische und bisweilen tragikomische Novelle über Sehnsucht, Täuschung und Selbsttäuschung.
By Reinhard C.L. Klopp
Ich frage mich oft, used to be ich denn eigentlich glaube. Viele Dinge, die ich früher als variety von ganzem Herzen geglaubt habe – z.B. ist da nicht nur die Sache mit dem Weihnachtsmann – haben sich ganz selbstverständlich in meinen Vorstellungen gewandelt. Ein Mensch durchschreitet auch als Erwachsener in seiner Entwicklung verschiedene Stadien des Glaubens, und leider endet es oft mit der Feststellung: „Ich glaube nur noch das, used to be anzufassen und zu beweisen ist!“
Glaube ist aber nicht mit den Maßstäben der Realität zu erfassen sondern eine Wirklichkeit. Wirklichkeit und Realität werden immer wieder als ein und dasselbe verstanden. Das führt zu ständigen Missverständnissen.
Die Aussagen der Bibel haben eine Wirkung auf uns Menschen, sie müssen nicht genuine sein. Jedes Schulkind weiß heute, dass Jona nicht im Bauch eines Walfisches leben konnte, aber dieses Bild des verschlungen seins, des abgeschieden seins in der Tiefe des Meeres hat eine Wirkung auf uns, ist nicht Realität aber dennoch Wirklichkeit.
Wirklich ist das was once wirkt. Realität ist, used to be genuine ist. Der Glaube hat eine Wirkung auf das Leben eines Menschen dadurch, dass er innere Vorgänge in Gang setzt.
Glaube im positiven Sinne (ich vermeide bewusst den Begriff „der wahre Glaube“) macht frei und befähigt den Menschen dazu, seine individuellen Gaben zu entfalten und verantwortlich zu nutzen.
Ich denke, Glaube hat nicht unbedingt mit einer Konfession oder einem Bekenntnis zu tun.. Im Namen Gottes darf es keine Kriege geben, weil Glaube weder zu beherrschen noch zu erzwingen ist. In unserer Zeit, in der Kulturen so dicht zusammenrücken, ist der allein selig machende Glaube, gleichgültig welcher Konfession, ein fatales Denken.
Meine Wurzeln liegen eindeutig im christlichen Glauben.
Ich bin dankbar für mein Elternhaus, dafür, dass ich mit christlicher Prägung und liebevollen Erinnerungen an biblische Geschichten aufgewachsen bin. Ich habe dadurch Wurzeln gewonnen, für die ich sehr dankbar bin, und die ich nicht missen möchte. Ich habe begriffen, dass Glaube etwas Lebendiges ist, etwas, das wächst, sich verändert, so, wie aus einem winzigen Senfkorn ein großer Baum wird.
So zu glauben hat mit Leben zu tun. Beim Senfkorn geht es weniger um groß oder klein, sondern um das geschehen lassen, um das Begreifen, dass ein solches Geschenk in mir lebendig ist, wie eine seelische DNA sozusagen - das individuelle, persönliche Geschenk Gottes.
Zwei kleine Beispiele sollen zeigen, used to be den Leser in dieser Textsammlung erwartet:
Wenn das Bild
das ich von Gott habe
sich verändert
dann liegt das wohl weniger daran
dass Gott sich verändert
als dass ich mich verändere
Sagt das Bild
das ich von Gott habe
nicht viel mehr über mich aus
als es über Gott aussagen kann
leben ist immer unberechenbar
es kennt keine Sicherheit
und doch
birgt es für dich den reichsten Schatz
dessen Wurzeln tief
im Vertrauen verankert sind
By Jan D. Stechpalm
By Eugenie John Marlitt
«Goldelse», von Eugenie John Marlitt. Ein dynamisches Inhaltsverzeichnis ermöglicht den direkten Zugriff auf die verschiedenen Abschnitte.
Inhaltsverzeichnis
- Präsentation
- Goldelse
By Sigrid Hohmann
By Rosa Pock
Auch Eine kleine Familie ist ein solches Alltagsszenario, gesehen durch die Augen eines Mädchens, das noch zur Schule geht und das sich Tagebuch schreibend seiner selbst gewahr werden möchte. Rosa Pock spielt ein wenig mit dem Retro-Charme dieses Genres, ohne sich aber parodistisch darüber lustig zu machen. Im Gegenteil, der Schwebezustand dieser Erzählung – zwischen TV-Dramaturgie und Jugendbuch, zwischen Fortsetzungsserie und realistischer Rollenprosa – nimmt ihre Personen als Existenzentwürfe ernst. Die Gedanken zur Lage, die die namenlose Schreiberin äußert, sind seltsame kleine Auswüchse der Meinungskultur: mit beflissener Ernsthaftigkeit notiert die Schreiberin die täglich anfallenden Sorgen, die vom Gelingen eines Menüs bis zur Frage der EU-Tauglichkeit der Türkei reichen und im Grunde immer nur die Frage nach dem Gelingen eines glücklichen Lebens für sich und die 'kleine Familie' stellen.
By Michael Dangl